Lieblingsfachbuch-Zitat im Februar:

„Wie können wir Regeln erkennen und sie so beeinflussen, dass die Existenz gleichwertiger, autonomer Menschen durch konsensorientierte Neuregelung ihres Zusammenlebens in Richtung von größerer Komplexität von Denken und Handeln ermöglicht wird?

Dies ist eine zentrale Frage, die uns als Praktikerinnen und Praktiker interessiert, und sie lässt sich nicht einfach beantworten. Erstens sind die meisten, gerade die leidbringenden Regeln, implizit und darum nicht leicht erkennbar, und zweitens bedeutet Erkennen nicht automatisch, daß daraus gemeinsame Orientierungen und Handlungsmöglichkeiten entwickelt werden. Die einfachste und gleichzeitig therapeutisch konstruktivste Idee heißt darum: Regeln lassen sich am ehesten erkennen, wenn davon abweichendes Verhalten als Vorbote notwendiger Entwicklungen statt einseitig als zu beseitigendes Problem verstanden wird.“

Aus: Meine Liebe ist nicht deine Liebe. W. Welter-Enderlin. 2000.

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